02. Dezember 2013 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Zum großen Saisonhighlight reiste das Dischner Racing Team zur 17. Auflage des SKUSA Super Nationals in Las Vegas. Lisa-Marie Mohr und Niklas Kry stellten sich dem 600 Mann starken Teilnehmerfeld und wussten in ihren Rennen zu überzeugen, leider fehlte aber am großen Super Sunday das nötige Quäntchen Glück.
Alle Jahre wieder steht Las Vegas Ende November Kopf. Vor den Toren des Rio Hotel & Casino findet das größte Kartrennen der Welt statt. 600 Teilnehmer aus der ganzen Welt treten in elf Klassen gegeneinander an. Aus Deutschland waren vier Fahrer vertreten, darunter auch Lisa-Marie Mohr und Niklas Kry aus dem Dischner Racing Team.
Bereits eine Woche vor dem Rennen fiel für das Team der Startschuss. Von Frankfurt ging es mit Zwischenstopp über Washingtonnach Las Vegas. Montags und dienstags wurde dann das Rennmaterial angepasst. Insgesamt 33 Fahrer traten für das Top-Kart Team an. Erstmalig ernst wurde es dann am Mittwochnachmittag – die beiden machten im freien Training ihre ersten Erfahrungen auf dem 1.300 Meter langen Kurs.
Dabei musste sich besonders Lisa-Marie Mohr umstellen. Im Gegensatz zu den Bambini in Deutschland starten die TaG Cadets ohne DMSB-Sicherheitselemente und harte Reifen. Das Fahrverhalten ähnelte eher einem großen Kart, für Lisa aber kein Problem. Sie gewöhnte sich schnell an die neuen Herausforderungen und zeigte, dass mit ihr zu rechnen ist. Mit der Technik hatte indessen Niklas Kry zu kämpfen, ein Problem im Kabelbaum bremste ihn ein.
Nach den ersten Kilometern auf dem Stadtkurs, herrschte am Donnerstagmorgen große Verwunderung im Fahrerlager. Es regnete und war kalt in der Wüste Nevadas. Während sich die deutschen Piloten schon in Erwartung eines vermeintlichen Vorteils wähnten kam schnell die Ernüchterung. Der Veranstalter hatte trotz monatelanger Planung und Vorausbestellung nicht genügend Regenreifen vor Ort. Die Aufregung im Fahrerlager nahm nochmals zu, als die SKUSA die Benutzung von nicht ausgeschriebenen Regenreifen verbot. Reifensätze wurden teilweise für 2.000 Dollar gehandelt und Kinder standen im Vorstart mit einem Pappschild auf dem die Bitte zu lesen war, ihnen Trainingsreifen zu leihen. Andere Fahrer ließen die Donnerstagsessions ganz ausfallen und versuchten im Casino ihr Glück. Das TOP-Kart USA Team organisierte für fast jeden Fahrer einen Trainingssatz. Im Notfall wurden die Reifen teamintern weitergegeben. Mit insgesamt 33 Team-Fahrern war aber auch das keine einfache Lösung.
Am Freitag kehrte wieder Ruhe im Fahrerlager ein. Alle Teams hatten über Nacht aus dem ganzen Land Regenreifen einfliegen lassen und der Regen ließ etwas nach. Am Abend wurde es dann im Zeittraining ernst. Unter Flutlicht und auf abtrocknender Strecke erwischten Lisa und Niklas jedoch einen schlechten Start. Mit Platz 78 und 71 landeten sie weit hinter ihren Erwartungen.
In den darauffolgenden Heats rückten sie das Klassement aber wieder gerade. Jeweils aus der 39. Startposition verbesserte Lisa sich auf die Positionen 21, 14 und sieben. Damit schaffte sie als 21. die direkte Qualifikation zum großen Finale am Super Sunday. Teamchef Christian Dischner war begeistert von der Leistung seiner Pilotin: „Lisa ist überragende Rennen gefahren. Jeweils aus dem Verfolgerfeld so weit vorzufahren, ist ein tolle Leistung und lässt auf ein gutes Finale hoffen.“
Ähnlich stark präsentierte sich auch ihr Teamkollege Niklas Kry. In der TaG Senioren-Klasse verbesserte er sich über die Vorläufe von Position 71 auf 25 und stand damit ebenfalls direkt im Finale. „Niklas ist mit den Plätzen 18, 17 und 14 drei super Heats gefahren und darf zuversichtlich in den Sonntag gehen“, lobte Dischner seinen Schützling.
Am großen Finalsonntag fehlte jedoch Beiden das nötige Quäntchen Glück. Die TaG Cadets starteten gegen die untergehende Sonne und erwischten dadurch einen denkbar schlechten Start. Eine Reihe wusste nicht ob der Start freigegeben war und das Chaos nahm seinen Lauf. Lisa verlor dadurch zahlreiche Positionen und den Anschluss zum Spitzenfeld. Bis zum Fallen der Zielflagge gab sie aber noch einmal Vollgas und verbesserte sich im 44-Fahrer starken Feld auf Rang 28.
Noch schlimmer erwischte es Niklas Kry, mit neuen Reifen und einem guten Rennspeed verbesserte er sich in den ersten zwei Runden auf Platz 15 und stellte den Anschluss zum Spitzenfeld her. Leider wurde er aber Opfer eines Unfalls. Vor ihm drehte sich ein Fahrer, Niklas schaffte es noch zu bremsen, doch sein Verfolger raste ihm ins Kart und Niklas musste das Rennen vorzeitig beenden. Trotz der Rückschläge in den Finals überzeugten die beiden deutschen Piloten und hinterließen beim italienischen Werksteam einen hervorragenden Eindruck.
Christian Dischner war trotz der organisatorischen Schwächen seitens der SKUSA beeindruckt von der Veranstaltung: „Wir haben bereits auf dem Rückflug mit den Planung für Las Vegas 2014 begonnen. Die Atmosphäre auf der Bahn, im Zelt und in der Stadt ist einzigartig. Ich möchte mich herzlich bei den Familien Kry und Mohr, Stefan Buchwald, Michael Tetreault von Grand Products, Antonio Penna von COMER SpA und dem gesamten TOP-Kart USA Team bedanken. Es war eine wunderbare Woche und tolle Veranstaltung.“